Dipl.-Ing. Josef Schöttner
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Nummerungssystem – Verbundnummer und Parallelnummern

Hohe Stammdatenqualität durch Bereinigung des Nummernsystems

Die Qualität von Stammdaten – dies gilt für PDM, ERP und weitere Systeme in gleicher Weise – wird in hohem Maße von einheitlichen und widerspruchsfreien Nummern bestimmt. Die konkrete Situation hängt wesentlich davon ab, ob mit einem Verbund- oder Parallelnummernsystem gearbeitet wird.

Ein Verbundnummernsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass seine Nummern identifizierende und klassifizierenden Anteile enthalten, jedoch nur als sogenannte "sprechende" Identifikationsnummern verwendet werden. Verbundnummern stehen demzufolge im Widerspruch zum Aufbau einer Teile-Suchmaschinen auf der Grundlage eines Klassifikationssystems.

Der Begriff Parallelnummernsystem ist bezogen auf das mögliche Vorhandensein von mehreren – parallel – gültigen Identifikationsnummern für den gleichen Gegenstand (DIN 6763, Nummerung Grundbegriffe). Zum Beispiel für die Identifikation eines Teils in der Konstruktion wird eine Teilenummer, für die Identifikation eines Artikels in der Warenwirtschaft eine Artikelnummer und für die Identifikation eines Verkaufsteils im Vertrieb eine Bestellnummer verwendet. Teile- und Artikelnummer sollten jedoch aus prozesstechnischer Sicht inhaltlich stets identisch sein. Eine Erweiterung dieser Definition sieht die eigenständige Identifikations- und Klassifikationsnummer ebenso als parallele Nummern im Sinne des Parallelnummernsystems.

Basics zu Nummerungssystem >>>

Identifikationsnummer

Mit der Einführung einer PLM-Integrationslösung sollen unternehmensweit einheitliche Nummern – insbesondere Identifikationsnummern – verwendet werden. Im Falle von PDM- und ERP-System bedeutet dies, dass Teile- und Artikelnummer für jeden Gegenstand identisch sind. Im Übrigen gilt das für alle IT-Systeme (PDM, CAP, CAQ, ERP, CRM etc.) einer PLM-Arbeitsplattform, die Gegenstände redundant verwalten.
Nach DIN 6763 ist die Identifikationsnummer eine Nummer, die einem Nummerungsobjekt innerhalb eines Nummernsystems zugeordnet ist. Zu einem Nummerungsobjekt gehört nur eine Identifikationsnummer und zu einer Identifikationsnummer nur ein Nummerungsobjekt.
Identifikationsnummern (Teile/Artikel-, Modell-, Zeichnungs- und Unterlagennummer etc.) sollten grundsätzlich nur als n-stellige fortlaufende Zählnummer aufgebaut werden. Die Nummerierung kann mit der Zahl m (z. B. 12345) beginnen. Nummern, die kleiner als n Stellen sind, werden mit führenden Nullen aufgefüllt (z. B. Nummer mit acht Stellen: 00012345). Idealerweise sollten die Nummern für alle Nummerungsobjekte (Teile/Artikel, Modelle, Zeichnungen, Unterlagen usw.) aus einem einzigen Nummernkreis generiert werden. Damit gibt es im gesamten Datenbestand eine Identifikationsnummer nur ein einziges Mal.
Aus der Definition der DIN 6763 ergibt sich für die Identifikation bzw. die Identifikationsnummer folgende Aufgabe: Gegenstände (Objekte) durch bestimmte Merkmale voneinander abzugrenzen bzw. unterscheidbar zu machen.

Klassifikationsnummer

Mit der Einführung einer PLM-Integrationslösung sollen im Falle einer Verbundnummer die "sprechenden" Anteile bzw. Kennungen aus der Identifikationsnummer entfernt und in eine eigenständige Klassifikationsnummer eingebracht werden.
Nach Definition der DIN 6763 ist eine Klassifikationsnummer eine Nummer, die ausschließlich aus Klassenkennungen besteht. Sie kennzeichnet ein Objekt in Bezug auf seine Einordnung in eine Klasse nach bestimmten Kriterien.
Der Aufbau einer Klassifikationsnummer sollte sich aus der Verkettung der Kennungen von hierarchisch verknüpften Klassifikationselemente ergeben. Im Falle der Teileklassifikation nach DIN 4000 sind das abgeleitet Teilegruppe, Teilefamilie und Teileklasse. Jedes dieser Klassifikationselemente kann etwa mit einer 2- oder 3-stelligen Nummer gekennzeichnet werden. Vor der Klassifikationsnummer kann bei Bedarf ein Präfix (z. B. DIN 4000) gestellt werden. Die Kennungen und ggf. das Präfix sollten mittels Separator (z. B. Bindestrich, Punkt oder Blank) verbunden werden (z. B. DIN 4000-160-001-001, Klassifikationsnummer für Sechskantschrauben). Bei Verwendung anderer Klassifizierungsstandards (z. B. ECLASS) ist der Aufbau der Klassifikationsnummer ähnlich, es kann jedoch Unterschiede in der Anzahl der Klassifikationselemente geben (z. B. ECLASS-23-11-01-01, Klassifikationsnummer für Maschinen-/Sechskantschraube, flach aufliegend, Außenantrieb).
Gemäß der DIN 6763 ergibt sich für die Klassifikation bzw. die Klassifikationsnummer folgende Aufgabe: Gegenstände (Objekte) nach bestimmten Merkmalen zusammenzufassen bzw. einzuordnen.

Prinzip der Verbundnummer

Verbundnummernsystem

Prinzip der Parallelnummern

Parallelnummernsystem
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